Schützengau Dorfen

im Bayerischen Sportschützenbund e.V.  

Gauschießanlage: Zeilhofener Str.1, Oberdorfen; 84405 Dorfen; Tel.: 08081 4998


Wiedergründung 1953 bis Jahr 1997



[1953]  Während des 2. Weltkriegs ruhte das Schützenwesen. Nach Bemühungen des 1. Schützenmeisters der Fortuna Schützengesellschaft, Josef Attenberger aus Dorfen, wurde am 22.02.1953 eine Versammlung beim Jakobmayer einberufen. Josef Attenberger konnte 15 Vereinsvertreter und den 1. Bezirksschützenmeister Karl Forster begrüßen. Es kam zur Wieder-gründung des Gau Dorfen. Dieses Mal sind es 15 Vereine, die den Gau aufleben lassen. Ab der Wiedergründung leitete Albert Bachmayer wieder die Geschicke des Gaues, bis August 1964.


[1955]  Ein Volksfest- und Gauschießen wurde durchgeführt, im Jakobmayer, in der Zeit vom 14. mit 21. August.


[1959] Der Schützenzug am 2. Volksfestsonntag wird eingeführt. Vereine aus dem ganzen Gau beteiligen sich jedes Jahr an diesem wohl in der gesamten Gegend, einmaligen Zug. Mit diesem Festzug demonstriert der Schützengau Dorfen jedes Jahr ein farbenprächtiges Bild der Einheit und Geschlossenheit.


[1960]  Bei der Generalversammlung am 3.4.1960 fand erstmals die Wahl eines Sportleiters (Georg Angermaier) statt, dessen Aufgabe es war, das Gauschießen, ab 1963 gaugeschlossen, zu organisieren.


[1964]  Den großen Bemühungen des 2. Gauschützenmeisters Lorenz Holbl, verdankt der Gau sein wohl größtes gesellschaftliches Ereignis, die Gau-fahnenweihe 1964. Für diese Fahne wurde bei den angeschlossenen Vereinen pro Mitglied 1,-- DM kassiert. Der Rest wurde aus Spenden und durch den Gau selbst finanziert. Der Gau Mühldorf  hatte zur Fahnenweihe, die Patenschaft übernommen. Es beteiligten sich 151 Vereine, Schirmherr war Landrat Simon Weinhuber. 

Unter den Gästen: 1.Landesschützenmeister Hartinger, 1. Bezirksschützen-meister Erler, Landesschützenhauptmann Georg Hagen mit einer Hundertschaft Gebirgsschützen, die Chiemgauer Gebirgsschützenkompanie unter Gauschützenmeister Wörndl, die Schwoicher Gebirgsschützen-kompanie mit Musikkapelle aus Tirol und ein Fanfarenzug.


Gabriele Angermeier Fahenmutter


[1965]  Lorenz Holbl brachte frischen Wind in das Schützenwesen. 

Dorfen wurde auch bei den höheren Stellen bekannt, die Gaumeisterschaften wurden eingeführt und vieles mehr. Bei der nächsten Neuwahl im August des gleichen Jahres avancierte Holbl zum Chef, während Albert Bachmayer zum Ehrengauschützenmeister ernannt wurde und weiterhin stiller Förderer des Gaus blieb. 1965 stellte die Brauerei Bachmayer dem Schützengau Dorfen Zimmer 7 im 2. Stock des Anwesens Johannisplatz 4 kostenlos zur Verfü-gung, das von da ab als Geschäftsstelle fungierte. Sämtliche Veranstaltungen wurden im Streibl-Saal abgehalten. Das Gauschießen richtete der Gau nun selbst aus und nicht mehr wie früher, die Dorfner Vereine Fortuna und Altschützen. Der Gau zählte zwischenzeitlich 36 Vereine.


[1967]  Die Gaurundenwettkämpfe wurden eingeführt, 18 Vereine beteiligten sich.

Ab 1968 gab es dann mit Max Kirschner auch einen Gau-Jugendsportleiter. Am 30.April war der Schützengau Dorfen Ausrichter der Oberbayerischen Bezirksversammlung in Dorfen. Das Gauehrenzeichen wird geschaffen. Dieses Gauehrenzeichen gibt es bis heute.


[1970] Lorenz Holbl, in erster Linie ein Gesellschaftsschütze, animierte die Schützenmeister im Gau zu Vereinsfahnenweihen und so konnte fast jedes Jahr ein derartiges Fest steigen. Die Kameradschaft und der Kontakt zueinander wurde sehr gefördert. Als Holbl 1970 zu einem Schützenausflug per Sonderzug nach Kufstein einlud, waren alle begeistert und die Tour wurde ein voller Erfolg. Am Bahnhof in Kufstein empfing eine Gebirgs-schützenkompanie mit einem flotten Schützenmarsch die 400 Ausflügler. Im nächsten Jahr war Aschau das Ziel.


[1972]  Die Luftpistole hielt ihren Einzug bei den Vereinen. An den Gau-rundenwettkämpfen beteiligten sich bereits 37 Mannschaften. Ein Jahr später kamen dann die Jugendfernwettkämpfe hinzu und wieder ein Jahr später kaufte der Gau ein KK-Gewehr, das den Jugendlichen zum Training zur Verfügung gestellt wurde. Zwischenzeitlich stiegen zwei Vereine im Gau in die Bezirksliga auf. Einige Schützen schafften die Teilnahme an den Bezirksmeisterschaften und an der Deutschen  Meisterschaft.


[1973] Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Gaues wurde die Generalversammlung entsprechend groß aufgezogen. Gaufahne, sämtliche Vereinsfahnen, Schützenkönige und –königinnen gaben sich ein Stelldichein. Die Vereine verbanden die Vereinsfahnenweihe mit einer Einkleidung von gleichen Anzügen bzw. Dirndln oder Kostümen. Jeder hatte seinen Stil und alles zusammen ergab wieder ein Ganzes.


[1975] Mitten in der Blüte des Gaugeschehens starb der Kämpfer und Organisator für die Schützensache – wie er es immer nannte – Gauschützenmeister Lorenz Holbl im Alter von 73 Jahren. Er stellte immer das Schützenwesen über sein Privatleben. Sein Nachfolger wurde Josef Niedermeier, der mit dem gleichen Fleiß und Eifer bei der Sache war. 

Nur strebte dieser bald nach Höherem, so dass nach vier  Jahren wieder eine Neuwahl nötig wurde. Der Gau bedauerte seinen Weggang zum Bezirk, aber es ist auch schön, wenn der 1. Bezirksschützenmeister aus Dorfen kommt. 

In seine Zeit fiel die Festversammlung „55 Jahre Schützen Dorfen – 25 Jahre Schützengau Dorfen seit der Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg“ am 2.4.1978.


[1979] Seit 1979 führt nun die Geschicke des Gaues Max Kirschner, der sich im Gau vom Jugendsportleiter zum Chef hochgedient hat. Niemand ahnte bei seiner Wahl mit welcher Energie, Ausdauer und Zähigkeit er mit der Gauvorstandschaft seine Schützenziele verfolgen würde.


[1983]  Schon früh fasste der Gau Dorfen den Entschluss, eine eigene Schießstätte zu bauen, doch erst in den 80er Jahren konnte dies verwirklicht werden. Im August erfüllte die Stadt Dorfen, Max Kirschner mit einem Pachtvertrag von 25 Jahren, seinen größten Wunsch, ein Schützenheim. Viele freiwillige Arbeitsstunden von Schützen aus dem gesamten Gau waren notwendig, den Umbau kostensparend durchzuführen. Unter der Führung von Max   Kirschner wird die alte Volksschule in Oberdorfen in eine Gauschießstätte umgebaut.


[1984]  Es konnte der 1. Bauabschnitt, der Gauschießanlage abgeschlossen werden, 14 Luftgewehrstände stehen im Moment zur Verfügung, weitere sollen folgen, ebenso die KK-Stände, sobald die erwarteten Zuschüsse eingehen. 

Am 07. und 08 April 1984 richtet der Schützengau Dorfen den  34. Ober-bayerischen Bezirksschützentag in Dorfen aus. 

Bereits im Herbst  konnte mit dem 2. Bauabschnitt zum An- und Umbau der Gauschießanlage begonnen werden. Unter der Führung von Max Kirschner sowie 2. GSM Alois Obermeier  und Ernst Bauer, der für Elektrik und Elektronik verantwortlich war, beteiligten sich alle Vereine mit Arbeits-stunden, sowie mit Darlehen an den Schützengau. Trotz der eingegangenen Zuschüsse  war es immer noch ein gewaltiger Finanzakt. 

 

1986]  Nach einer circa 3-jährigen Bauzeit konnte das Schützenheim  am 28./29. Juni mit einem Festzelt und einem Tag der offenen Tür, mit vielen Ehrengästen, Gästen und den Gauvereinen eingeweiht werden. 

Nun stehen den Schützen 13 festeingebaute und 14 umbaufähige Schießstände für Luftdruckwaffen zur Verfügung, sowie weitere 5 Stände 50 m /25 m /15 m für Klein-, Großkaliber und Zimmerstutzen. 

Mit Damenkaffeekränzchen, Damenosterschießen, Watt- und Schafkopf-rennen   trägt der Gau Dorfen jährlich auch zum gesellschaftlichen Leben bei.


[1988]  Am 26. Juni beteiligt sich der Schützengau Dorfen bei der Bezirks-standartenweihe in Prien am Chiemsee mit 300 Teilnehmern und der Blaskapelle Schwindegg.


[1991]  Mit Petra Scharl stellte sich der größte sportliche Erfolg im Februar 1991 ein. Sie wurde in England mit ihren Mannschaftskolleginnen Sonja Pfeilschifter und Corinna Hofmann Mannschafts-Europameister in der Juniorenklasse, mit neuem Weltrekord mit 1177 Ringen

Im April wurde dann die gleiche   Mannschaft im schwedischen Stavanger Weltmeister.


Festlicher Empfang für Petra Scharl von der Gauvorstandschaft am Flughafen München-Riem


[1993]  Unter der Leitung von 1. GSM Max Kirschner verfasst der Schützengau eine Vereins- und Gauchronik mit 486 Seiten. Bei der Jahres-hauptversammlung mit  Neuwahlen tritt Max Kirschner nach 15 Jahren Gauschützenmeister aus  gesundheitlichen Gründen  zurück, die Ära Max Kirschner geht zu Ende. 

Josef Deuber wird zum 1. Gauschützenmeister gewählt.


1997]  Mit einem Weinfest in der Turnhalle in Oberdorfen wird das 75-jährige Gründungsfest gefeiert. Eine Schützenscheibe mit allen Vereinswappen wird angeschafft.